“Dinge, die ins Wasser fallen”, so heißt ein Thread im DSLR-Forum. Durch diesen inspiriert, habe ich mich auch einmal an dieser Form des Stillebens versucht und ich muss sagen, dass es durchaus Spaß macht, Dinge ins Wasser zu werfen. Mein Setup war auf der Arbeitsplatte in der Küche, direkt neben der Spüle, plaziert. Auf einer provisorischen Hohlkehle aus zwei DIN A4 Blättern stand ein Whiskey Glas, das ich vorsichtig mit lauwarmen Wasser gefüllt habe, um Blasenbildung zu vermeiden. Ich habe nur einen Blitz von der rechten Seite oben mit einem No Budget Diffusor verwendet. Der wurde mit dem Sony-eigenen drahtlosen Blitzmodus ausglöst (der direkte Weg vom internen Blitz zum Motiv wurde verdeckt). Der drahtlose Sony-Blitz-Modus hat den Vorteil, dass hier eine korrekte Belichtungsmessung stattfindet. Zuvor wurde mit dem Autofokus ein Stab in der Mitte des Glases fokussiert und dann auf manuell umgestellt.

Ich habe dann die Erdbeeren einfach von gerade oben ins Glas plumpsen lassen und fast gleichzeitig die Kamera ausgelöst. Es hat ein wenig gedauert, bis ich das richtige Timing raushatte, aber nach ein paar Versuchen geht das wirklich gut. Ich habe jedoch auch ein paar Fehler gemacht, die mir bei der anschließenden EBV aufgefallen sind.

 

  • Ich habe zwischen den Versuchen die Papierhohlkehle nicht getauscht. Das wellige und nasse Papier musst ich hinterher wegretuschieren, was aufgrund der Lichverhältnisse nicht einfach war (und mir auch nicht perfekt gelungen ist) und was nahtlos zum mächsten Fehler führt …
  • Ich habe nur einen Blitz im drahtlosen TTL-Modus genutzt. Zwar wollte ich einen leichten Verlauf im Hintergrund haben, jedoch war mir der Helligkeits-Abfall von rechts nach links im Original doch etwas zu stark. Beim nächsten Mal werde ich mit zwei Blitzen manuell belichten (da die A300 keine Verhältnissteuerung kann).
  • Ich muss weiträumiger um das Setup herum aufräumen, denn irgendetwas – möglicherweise aber auch ich selbst – spiegelt sich links oben im aufgewirbelten Wasser, das ich nicht wegretuschieren kann, oder wenn, dann nur mit sehr großem Aufwand (das war bei allen vorherigen Aufnahmen nicht zu sehen).

Trotzdem habe ich mich entschieden, diesen Zwischenstand meiner Bemühungen zu zeigen, denn ich finde es jetzt eigentlich nicht sooo schlecht bzw. es gefällt mir selbst trotz des Verbesserungspotentials ganz gut. Um den Hintergrund homogener zu bekommen, habe ich noch die Gradationskurve angepasst, et voilà. Es bestätigt mal wieder, dass Fehler, die man beim Licht oder beim Setup macht, viel mehr Zeit bei der EBV verschlingen (wenn sie denn überhaupt korrigierbar sind), als es kosten würde, diese durch etwas mehr Sorgfalt zu vermeiden.

Nachtrag: wie man hier sehen kann, habe ich mich doch noch einmal hingesetzt und auch die Spiegelung in der linken oberen Glasecke retuschiert. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass das ja wieder einmal nicht die Realität ist, aber ich denke, ich finde es besser so.

Nachtrag 2: mittlerweile haben mehr Leute die Fassung mit Reflexion interessanter als ohne gefunden. Man lernt doch nie aus 🙂